Inhalt
Roberto
Zucco ist das letzte Theaterstück des französischen Dramatikers
Bernard-Marie Koltès, der 1989 im Alter von 41 Jahren an den Folgen von
Aids starb. Die Geschichte der Hauptfigur basiert auf einem
Kriminalfall, der über die Grenzen von Frankreich hinaus für großes
Aufsehen gesorgt hat.
Roberto Zucco ist ein mehrfacher Mörder.
Nachdem er seinen Vater aus dem Fenster geworfen hat, steckt man ihn ins
Zuchthaus. Er flieht, besucht seine Mutter, küsst sie, streichelt sie
und drückt sie zu Tode. Er vergewaltigt ein kleines Mädchen, ersticht
einen Polizeiinspektor und erschießt einen Jungen.
Aber Zucco
mordet weder aus Not noch aus Leidenschaft, weder ist er ein Räuber,
noch ist er ein Rächer: '' Ich habe keine Feinde, und ich greife nicht
an. Ich zerquetsche die anderen Tiere nicht aus Bosheit, sondern weil
ich sie nicht gesehen habe und weil ich auf sie getreten bin.'' Und da
er kein Motiv hat, hat er auch nicht das Bewusstsein, etwas Böses zu
tun. '' Ich bin ein normaler, vernünftiger Junge, Madame. Ich bin nie
auffällig geworden. (...) Ich bin kein Held. Helden sind Verbrecher.''
Bernard-Marie Koltès
Roberto Zucco
Tabataba
Aus dem Französischen von Simon Werle
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